Mörserkampfsystem Wirkverbund
Neue Einsatzszenarien erfordern neue Fähigkeiten
Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Neue Bedrohungen wie etwa Terrorismus, Organisierte Kriminalität, die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägermitteln sowie die Folgen auch weit entfernter regionaler Krisen und Konflikte bestimmen in zunehmendem Maße die nationale und internationale Sicherheitslage. Die Akteure sind in wachsendem Maße nichtstaatlicher Natur und bedienen sich asymmetrischer Methoden der Gewaltanwendung.
Diese neuartigen Einsatzszenarien und die damit verbundenen gestiegenen Anforderungen, insbesondere an die Fähigkeitskategorien Überlebensfähigkeit und Schutz, Führungsfähigkeit, Nachrichtengewinnung und Aufklärung, Mobilität und Wirksamkeit im Einsatz, erfordern ungeschränkt teilstreitkraftübergreifende sowie multinationale Fähigkeiten im gesamten Intensitätsspektrum militärischer Operationen.
Luftbeweglicher Aufklärungs-, Führungs- und Wirkverbund Mörserkampfsystem
Im Rahmen ihres erweiterten Aufgabenspektrums fordern die Streitkräfte ein flexibles, reaktionsschnelles, geschütztes und vor allem mobiles und luftbewegliches Aufklärungs-, Führungs- und Wirksystem, das die Teilnahme am streitkräftegemeinsamen Feuer ermöglicht. Kernaufgabe dieses Systemverbunds im Rahmen von internationaler Krisenverhütung und Konfliktbewältigung ist die Unterstützung der Infanterieverbände durch Gefechts-/Einsatzaufklärung und Überwachung sowie eine angemessene Kampfunterstützung mit organisch verfügbarem Steil-, Flach- und Panzerabwehrfeuer.

Vernetzte Operationsführung: Informations-, Entscheidungs-, Wirküberlegenheit
Zwei miteinander kooperierende Führungssysteme ermöglichen einen kontinuierlichen Informationsaustausch innerhalb des eigenen Systemverbundes einerseits wie auch mit externen oder übergeordneten Gefechtsständen andererseits. Somit kann gewährleistet werden, dass der komplette Verbund jederzeit über die aktuellsten Aufklärungsdaten und Lagebeurteilungen verfügt, aber auch selbst generierte Aufklärungsergebnisse zeitnah weitergemeldet werden können. Das „Führungsinformationssystem Heer“ (FüInfoSysH) stellt die Anbindung an übergeordnete Kommandobehörden sicher und versorgt die Einheiten mit Informationen, die für die effektive Gefechtsführung von elementarer Bedeutung sind. Mit Hilfe dieser Daten generiert das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) DVAII die Feuerleitlösungen und die Einsatzbefehle für die Waffenträger lePzMrs.
Erst durch diese Vernetzung von unterschiedlichen Fahrzeugsystemen zu einem Systemverbund wird die notwendige Koordination und Präzision für teilstreitkraftgemeinsame Operationen erreicht. Im Rahmen von chirurgischen Operationen wird so z.B. der Einsatz und die Steuerung von endphasengelenkter Munition der Luftwaffe oder der Marine grundsätzlich ermöglicht: Präzise und wirksame Bekämpfung von Hochwertzielen mit Hilfe des Laserzielbeleuchters der Boden- Luft Version des Joint Fire Support Teams und teilstreitkraftübergreifende Koordination und Kommunikation in nahezu Echtzeit.

Aus Informationsüberlegenheit – schneller, besser und genauer wissen als der Gegner – generierte Entscheidungsüberlegenheit – schneller, gezielter, wirksamer entscheiden als der Gegner – ist die Voraussetzung für Wirküberlegenheit – schneller, effektiver und effizienter wirken als der Gegner.